Wenngleich unser erstes größeres Zwischenziel auf unserem bisherigen Weg von Wiesbaden aus die historische Stadt Metz war, spielt Vézelay nochmal in einer anderen Liga – zumindest wenn es sich um die Thematik Jakobsweg handelt. Dieser, als eine der schönsten Dörfer Frankreichs klassifizierte Ort ist führt vier wichtige Zubringer zusammen und ist einer der Ausgangspunkte des Via Lemovicensis.
Nun genug der Historie, die man selbst hautnah erleben kann, wenn man sich auf den Jakobsweg begibt 😉
Teilstrecke: Arcy-sur-Cure/Vézelay
- Streckenlänge: 23km
- Wo?: durch die Burgund, westlich von Dijon
- Wie lange?: eine kürzere Tageswanderung
- Schwierigkeitsgrad: etwas hügeliger, dafür weniger Strecke
- Unterkünfte: in Vézelay ausreichend, nahegelegen auch ein Campingplatz
Voller Vorfreude in den Tag
Um 9:30 Uhr verließen wir die herrliche Unterkunft und setzten unsere ersten Schritte auf dem Weg Arcy-sur-Cure/Vézelay. Bei mildem Wetter wanderten wir an der Cure entlang, immer mit dem Hintergedanken, dass wir vielleicht ab Vézelay auf Mitpilger treffen könnten. Schließlich führt diese Ortschaft nicht nur vier wichtige Zubringer zusammen, sondern ist auch für viele Ausgangspunkt ihrer Pilgerwanderung.
Ziemlich nahe hinter Arcy-sur-Cure kamen wir an der gleichnamigen Grotte vorbei. Den Weg, den wir genommen hatten, war eigentlich durch ein Straßentor abgesperrt. Zu unserem Glück wurde dieses genau in dem Moment geöffnet, als wir passieren wollten. Und nicht nur wir, sondern auch der Schlange an Autos, die die Grotte besuchen wollten, kam dies gelegen. Hinter der Grotte mussten wir auf einen kaum erkennbaren, steilen und verwachsenen Weg zu unserer Rechten abbiegen, um über eine kleine Erhebung dem Weg zu folgen. Nach ungefähr 6,2 Kilometern erreichten wir Saint-Moré, wo wir uns von der Cure Richtung Westen entfernten.
Mit schnellen Schritten Richtung Vézelay
Über das Doppelort Lac Sauvin & La Jarrie nach 11 Kilometern wanderten wir mit schnellem Tritt östlich von Sermizelles vorbei, bis wir schließlich nach 14 Kilometern um 13:30 Uhr eine erste Rast einlegten. Bis dato war unser Plan, gegen 16 Uhr in Vézelay anzukommen, uns dort die historische Ortschaft anzuschauen und im Anschluss circa 3 Kilometer weiter zum außerhalb gegelenen Campingplatz zu wandern.
Über einen Wald-Feldweg kamen wir an Le Vaudonjon vorbei, wobei die immer stärker scheinende Sonne langsam unsere Kraft zum Schmelzen brachte. In Asquins angekommen lehten wir erneut eine Rast ein, um uns vor der brennenden Sonne zu schützen. Dieser Ort liegt weniger als 3 Kilometer vor Vézelay und ist eine gute Marke, um sich zu versichern, dass man bald an einem ganz besonderen Ziel ankommt.
Ein letztes Mal steil bergauf auf der Etappe Arcy-sur-Cure/Vézelay
Bei praller Wüstensonne kämpften wir uns den steilen Aufstieg nach Vézelay hinauf. Die mitunter 10% Steigung und über 13kg Gepäck auf dem Rücken machen sich nach einem solch heißen, wenngleich nicht langen Tag, besonders bemerkbar. Zu unserem Bedauern wehte zudem ein kräftiger Gegenwind, welcher zwar die Temperaturen verkraftbar erscheinen ließ, allerdings umso mehr Energieressourcen für den Aufstieg beanspruchte.
Kurz vor 16 Uhr erreichten wir schließlich das Stadttor von Vézelay, ein beachtlicher Anblick. Wir entschieden uns schließlich, doch direkt in Vézelay zu übernachten, da diese kleine Ortschaft, hoch über der restlichen Landschaft gelegen, nochmal einiges mehr bietet, als wir es uns ohnehin vorgestellt hatten.
Maximale Höhe: 297 m
Minimale Höhe: 117 m
Gesamtanstieg: 502 m
Gesamtabstieg: -328 m
Gesamtzeit: 06:36:26