Unsere vorletzte Etappe im Jahr 2020 sollte uns an einen ganz besonderen Ort bringen. Nicht nur, dass wir von Vézelay starteten, was ohnehin schon eine Besonderheit darstellt, sondern auch, dass wir in Le Chemin rasteten. Nun kann man sich fragen, warum das so außergewöhnlich sein soll? Ganz einfach! Es ist nicht die Etappe Le Vézelay/Le Chemin oder der Ort, der den Aufenthalt besonders macht, sondern die Menschen. Und zwar diejenigen, die uns in der Pilgerherberge L’esprit de Chemin einen ganz besonderen Aufenthalt ermöglichten.

Teilstrecke: Vézelay/Le Chemin

  • Streckenlänge: 25km
  • Wo?: Überquerung der Département-Grenze Yonne/Nièvre
  • Wie lange?: eine kürzere Tageswanderung
  • Schwierigkeitsgrad: etwas hügeliger, dafür weniger Strecke
  • Unterkünfte: sehr rar nach Vézelay, dafür in Le Chemin umso besonderer

Auf gehts: Vézelay/Le Chemin

Am Tag zuvor hatten wir bereits in einer Herberge in Le Chemin angerufen und nachgefragt, ob noch zwei Plätze für uns frei sind.Zu unserem Glück war dies auch der Fall. Und noch besser: Die Herbergenbetreiber Huberta und Arno beherrschten gleich mehrere Sprachen fließend, darunter auch deutsch.

Um 9:30 Uhr begannen wir unseren Weg nach Saint-Père und stiegen zunächst die Höhenmeter hinab, die wir am Vortag nach Vézelay hinauf gestiegen waren. Kurz verlaufen in den zahlreichen Wegschleifen um Vézelay fanden wir wieder schnell auf den richtigen Weg und konnten abschließend nochmal die wunderbare Aussicht genießen. Durch Saint-Père hindurch erreichten wir circa 5 Kilometer dahinter gelegen Pierre-Perthuis, wohinter der Weg zunächst durch unwegsames Gelände führte. Schließlich ging es für uns auf der etwas befahreneren D958 weiter.

Mitwanderer, wir kommen!

Vor Bazoches legten wir gegen 13:30 Uhr eine halbe Stunde Pause bis uns das Wanderfieber wieder packte, als wir weiteren Pilgerern mit Jakobsmuschel am Rücksack befestigt, trafen. Allerdings grüßte man sich nur freundlich, da die bestehende Sprachbarriere keine lebendige Kommunikation zuließ. Und so kam es zunächst, dass wir unter uns weiterwanderten.
Nach Bazoches ging es schließlich kurz serpentinenartig hinein. Nach 19 Kilometer sind wir in Neuffontaines angekommen und hatten weitere Wanderer eingeholt, die alle das gleiche Etappenziel zu scheinen hatten. Das erste Mal seit unserem Start in Wiesbaden hatten wir auf dieser Etappe Vézelay/Le Chemin das Gefühl eines belebten Pilgerweges.

Fuß vor Fuß auf der Etappe Vézelay/Le Chemin

In Vignes-Le-Haut angekommen, hatten wir noch etwa 2,5 Kilometer bis zur Unterkunft. Das Wetter war, wie auch schon in den Tagen zuvor, sehr sonnig. Lange Feldwege führten uns zu diesem Ort, dicht gefolgt von Vignes-Le-Bas. Dort angekommen, konnten wir sogar noch weitere Pilgerer vor uns sichten.

Um 16:15 Uhr erreichten wir schließlich die Pilgerherberge L‘Esprit du ChemiN, wo wir herzlichst empfangen wurden. Die geräumige Herberge mit all ihren liebevollen Details beeindruckte uns sehr, doch die wärme, mit der wir empfangen wurden und das Festmahl, welches zum Abend vorbereitet wurde, ließ unser Pilgerherz aufblühen. Eine Erfahrung, die man nicht verpassen sollte.

Gesamtstrecke: 7585 m
Maximale Höhe: 297 m
Minimale Höhe: 146 m
Gesamtanstieg: 63 m
Gesamtabstieg: -179 m
Gesamtzeit: 01:47:09
Gesamtstrecke: 17066 m
Maximale Höhe: 329 m
Minimale Höhe: 168 m
Gesamtanstieg: 413 m
Gesamtabstieg: -273 m
Gesamtzeit: 04:39:56

Leider war die Aufzeichnung kurz unterbrochen, weshalb zwei GPX-Dateien zustande kamen.