Nach einem selbstgemachten Frühstück in der Pilgerherberge in Ambonville, trugen wir uns noch ins Gästebuch ein, reinigten den Ofen und entsorgten die Asche. Die Küche wurde noch in einen sauberen Zustand gebracht, wie wir sie auch vorgefunden hatten. Es sollte heute unser letzter Wandertag werden, denn wir hatten entgegen unserer anfänglichen Planung entschlossen, nicht nach Clairvaux zu gehen (schlechte Zugverbidnung nach Hause), sondern Bar-Sur-Aube anzusteuern – also Ambonville/Bar-sur-Aube.
Teilstrecke Ambonville/Bar-sur-Aube
- Streckenlänge: 33 km
- Wo?: weiterhin mitten in Frankreich
- Wie lange?: Tagestour
- Schwierigkeitsgrad: für geübte Wanderer
- Unterkünfte: mehr als an den vergangenen Tagen, mit etwas Recherche einfach auffindbar
Ohne Probleme zum Finale
Trotz erneut leichten Regens kamen wir zügig voran und das war auch gut, da wir uns eine ambitioniert lange Strecke, welche wir zuvor auch nicht ausgearbeitet hatten, vornahmen. Da wir unser Ende wegen der Zugverbindung abänderten, planten wir die Strecke noch in der Pilgerherberge notdürftig am Smartphone. Aber nicht nur das war ambitioniert an diesem Vorhaben, denn wir mussten die 33 km an diesem Tag nicht nur bis zum Abend zurückgelegt haben, sondern spätestens Nachmittags, damit wir den Zug nach Basel noch bekommen. Deshalb hatten wir früh gestartet und schon gegen 9:20 Uhr 6 Kilometer hinter uns gelassen. So kamen wir im kleinen Ort Blaise an. Wir liefen auf geteerten Wegen an einem kleinen Fluss entlang. Am Himmel zeigte sich auch ab und zu die Sonne wieder. Die vereinzelt zarten Sonnenstrahlen taten unserer strapazierten Haut gut, und unseren Gemütern ebenso. Die nächsten Stunden sollten sich als nicht weniger schön herausstellen.
Über kleine, verkehrsarme Kreisstraßen wanderten wir auf der Strecke Ambonville/Bar-sur-Aube in Champcourt ein und liefen in Richtung Harricourt, dem nächsten, winzigen Ort., weiter. Immer der D233 folgend wurde dann gegen 11 Uhr ein weiteres kleines Ort (Buchey) passiert. Die Landschaft war sehr eintönig und deshalb hielten wir uns auch nirgends lange auf. Schweigsam, in dem Gedanken, dass es schon leider der letzte Wandertag für dieses Jahr auf dem Jakobsweg sein wird, gingen wir weiter Richtung Zielort. Über Argentolles erreichten wir schon gegen 12:30 Uhr unser eigentliches Ziel Colombey-les-Deux-Églises. Hier befindet sich die Grabstätte von Charles de Gaulle, dem General im 2. Weltkrieg und erstem Nachkriegspräsidenten Frankreichs. Zu Ehren von de Gaulle wurde 1972 oberhalb von Colombey-les-Deux-Églises ein schon von Kilometern Entfernung erkennbares Kreuz errichtet. Dieses steht in Frankreich für die „Freien Französischen Streitkräfte“ und geht auf das 14. Jahrhundert zurück.
Hier wird unser Start in 2020 sein.
Leiser Abschied
Wir rasteten an einem großen Kreisverkehr kurz vor Colombey-les-Deux-Églises, um uns für den Rest des Weges Ambonville/Bar-sur-Aube noch mal dem Navi zu widmen. Der unbekannte Weg sollte 15 Kilometer lang sein und wir planten 4 Stunden mit Pausen ein Dann wären wir rechtzeitig um 16:30 Uhr in Bar-sur-Aube. Wir wanderten nun durch unser erstes größeres Weinanbaugebiet (in Frankreich gibt es viele davon) und kamen in einen Ort namens Rouvres-les-Vignes. Nach einer kleinen Radt ging es an einigen Weingütern vorbei nach Voigny und dann waren wir auch schon am Ziel. Zu unserer Zufriedenheit hat unser Plan perfekt funktioniert. Auch dieser Teilabschnitt Ambonville/Bar-sur-Aube lohnte sich und hat, wie alle anderen Abschnitte, seinen Reiz und auch etwas Besonderes.
Schöner Text, tolle Eindrücke ?
Dankeschön ?