Joinville/Ambonville (Jakobsweg)

An diesem Morgen genossen wir das gute Frühstück in diesem, verglichen zu den vorigen Übernachtungen, First-Class Hotel in Joinville. Am Tag zuvor wurde das Wetter so schlecht, dass wir auf der Straße nach Chassey-Beaupé in Sekunden komplett durchnässt waren und keine Chance mehr sahen an diesem Tag noch in Joinville wandernd anzukommen. Videoaufnahmen aus dem Auto des Hotelbesitzers lassen nur erahnen, wie schlimm das Wetter war. Trotz aller Aufregung konnten wir uns in der Unterkunft gut ausruhen und begannen unsere diestägige Wanderung mit einem Einkauf in einem Supermarkt. Von dort aus machten wir uns auf den Weg Joinville/Ambonville, zur ersten echten Pilgerherberge auf unserer Wanderung.

Blick aus dem Hotelzimmer

Teilstrecke Joinville/Ambonville

  • Streckenlänge: 20km
  • Wo?: Feld, Wald und Wiese, mitten in Frankreich
  • Wie lange?: An einem Tag entspannt machbar
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Unterkünfte: wenig

Spaß an der Gleichmäßigkeit des Wanderns

Mit wieder trockener Kleidung doch stetigen, leichten Regen wanderten wir gegen 9:15 Uhr auf der D117 Richtung Ferrière-et Lafolie los. Das für Juni zu kalte Wetter machte uns auf dem Weg Joinville/Ambonville ordentlich zu schaffen. Wir beschlossen schon in Ferrière-et Lafolie eine erste Pause einzulegen. An einer schäbigen, alten, ehemaligen Bushaltestelle nach noch nicht einmal 8 Kilometern froren wir in der Pause so dermaßen, dass wir uns schnell wieder auf den Weg Joinville/Ambonville machten. Immer weiter auf der D117 ging es in den nächsten Ort Blecourt.

Da genügend Zeit war, ging es ruhig und angenehm, bei etwas besserem Wetter, weiter. Der Wanderguide führte uns jetzt über den Jeanne d‘Arc Weg an saftigen Feldern vorbei. Die Strecke ist durch den vielen Regen sehr matschig geworden und unsere Wanderschuhe wurden immer schwerer. Die Strecke Joinville/Ambonville ist an sich zwar nicht schwer, doch die großen Erdklumpen an unseren Schuhen zogen uns stetig Richtung Boden. An Windkraftanlagen vorbei, bewegten wir uns nun in Richtung Lescheres-sur-le-Blaiseron, dass etwa 3 km vor unserem heutigen Ziel Ambonville liegt.

Frohen Mutes ins Ziel

Ein kurzer Blick in den Himmel ließ uns entdecken, dass am Horizont die Wolkendecke brach und der bläulich strahlende Himmel zum hervorscheinen kam. Gegen 13:30 Uhr erreichten wir Lescheres-sur-le-Blaiseron. Wir blieben kurz stehen, um ein paar Fotos aufzunehmen. Der Weg streckte sich immerzu nach Süden, was uns die Temperatur jedoch nicht erahnen ließ. Mit jedem Schritt wurde es immer kühler, ein Glück, dass wir an diesem Tag vom Regen verschont wurden. Am frühen Nachmittag erreichten wir dann Ambonville und suchten die Pilgerherberge, welche in unserem Wanderguide beschrieben ist. Eine nette Nachbarin half uns, telefonisch mit der Herbergsmutter Kontakt aufzunehmen. Einige Zeit später betraten wir unsere erste Pilgerherberge. Vorräte, Gästebuch, Kapelle, Schlafmöglichkeit, Dusche,… es war einfach alles da. Sogar eine kleine Hausapotheke stand uns zur Verfügung. Mit einem wohlig warmen, kuscheligen Kaminfeuer ließen wir den Abend ausklingen.