An diesem Tag sollten wir auf der Strecke Guerigny/La Grenouille die größere Stadt Nevers durchqueren und somit einen weiteren großen Checkpoint auf unserer Reise mitten durch Frankreich erreichen. Dafür hatten wir uns eine etwas kürzere Etappe ausgedacht, da wir nicht einschätzen konnten, wie zeitraubend das durchwandern von urbanen Gebiet sein wird.
Teilstrecke: Guerigny/La Grenouille
- Streckenlänge: 25 km
- Wo?: Département Nièvre und Cher
- Wie lange?: entspannte Tagesetappe
- Schwierigkeitsgrad: flach, einfach zu bewältigen
- Unterkünfte: viele in Nevers
Auf Richtung „Großstadt“
Der Morgen in Guerigny startete durchwachsen, da wir einige Probleme mit dem Abschließen der Tür der Herberge hatten und somit zu Beginn etwas Zeit verloren. Wir schafften es schließlich kurz nach 9:00 Uhr unsere Wanderung zu beginnen. Den Schlüssel gaben wir am auf dem Weg liegenden Rathaus ab. Schon kurze Zeit nach Start überquerten wir die Nièvre und bogen von der D977 auf die D207 ab. Auf dieser erreichten wir bei Sonnenschein zügig Urzy. Einzig die Bäume am Wegrand spendeten uns des öfteren Schatten.
Nach 6,7 km ließen wir Urzy hinter uns und hatten noch etwa 7 km bis wir Nevers erreichen sollten. Trotz nahezu wolkenlosem Himmel waren die Temperaturen weiterhin angenehm. Um 11:30 Uhr erreichten wir den Vorort Coulanges-les-Nevers. Allerdings entschieden wir uns von vorn herein nicht über die Kathedrale zu laufen, da dies einen Umweg zur Folge hätte. Ein alternativer Weg des Wanderguides führte uns durch die Stadt. Nevers ist mit 48000 Einwohnern einer der größeren Städte auf unserem Weg durch Frankreich. Entsprechend gut kann man hier einkaufen und gegebenenfalls auch übernachten. Von Weitem macht die Kathedrale einen beachtlichen Eindruck, da sie leicht erhöht sämtliche umgebenden Gebäude überragt und somit auch entfernt hervorragend zu sehen ist.
Nachdem wir die Loire überquert hatten, sind wir sehr schnell in Challuy angekommen. Wie so oft auf unserem Weg ist uns immer wieder aufgefallen, von wie vielen Hunden man als Pilgerer angebellt wird. Teilweise sind die Fenster an den Bürgersteigen so niedrig bebaut, dass uns ein Hund ohne Vorwarnung auf Augenhöhe begrüßt hat. Eine etwas schreckhafte Erfahrung, wenn man nicht damit rechnet.
In Nevers hatten wir keine Pause eingelegt, da wir davon ausgegangen waren, dass es an der Loire noch hinter Nevers genügend Möglichkeiten gäbe, etwas zu Trinken zu kaufen – ein Trugschluss, wie sich kurze Zeit später herausstellte. Wer eine Erfrischung sucht, sollte in Nevers nicht zögern!
Nach Nevers, Stille!
Über unbefestigte Wege und sich durch Unterholz schlängelndes Terrain verließen wir die Stadt und machten um 13:51 Uhr eine Pause gegenüber einer Hundeschule, wo mitunter eine schöne Wiese und zwei Parkbänke waren. Der Weg ist, wie den Bildern zu entnehmen, sehr abwechslungsreich – ja geradezu romantisch, wie er sich durch das Gestrüpp bahnt.
Etwa eine Stunde später erreichten wir Gimouille, kurz vor unserem Zielort der Etappe Guerigny/La Grenouille. Bei bewölktem, aber warmen Wetter erreichten wir schließlich La Grenouille (was so viel heißt wie „der Frosch“), wo wir bereits ein Hotelzimmer am Morgen gebucht hatten. Für 20€ pro Person konnten wir uns am Abend durch das „Pilgermenü“ für den nächsten Tag stärken. Trotz unserer spärlichen Sprachkenntnisse wurden wir herzlich empfangen und es wurde sich größte Mühe gegeben uns alles zu erklären.
Maximale Höhe: 229 m
Minimale Höhe: 169 m
Gesamtanstieg: 134 m
Gesamtabstieg: -155 m
Gesamtzeit: 06:25:15