La Châtre/Cluis (Jakobsweg)

Nachdem wir den gestrigen Tag gut bewältigen konnten hatten wir für unseren vorletzten Wandertag eine ruhigere Etappe La Châtre/Cluis geplant, um die diesjährige Wanderung allmählich ausklingen zu lassen. Nachdem wir in La Châtre Kräfte getankt hatten, setzten wir unsere Wanderung fort.

Teilstrecke: La Châtre/Cluis

• Streckenlänge: 27 km
• Wo?: Département Indre
• Wie lange?: lockere Tageswanderung
• Schwierigkeitsgrad: leicht hügelig
• Unterkünfte: evtl. In Sarzay und Neuvy-Saint-Sépulchre

Kurze Strecke, schnelles Spiel

Am Morgen hatten wir ein wenig Schwierigkeiten, den richtigen Weg zu finden. Nachdem wir endlich mit der Suche nach Muscheln erfolgreich waren, folgten wir der Route de Sarzay. Über Violet ging es bis kurz vor Sarzay über geteerte Wege, die auch ab und an von Autos befahren wurden. Viel in der Sonne musste man jedoch nicht laufen, da die Wege häufig an den Seiten mit hohen Bäumen bepflanzt sind.

Um 11:05 Uhr und nach 10,5 km legten wir an einem schattigen Plätzchen unter Bäumen mit Parkbank und einem kleinen Flüsschen nebenan eine Pause ein. Um 12:00 Uhr mittags setzen wir unsere Reise fort. Es waren noch etwa 16 km, sodass wir abschätzen konnten, dass wir gut in der Zeit lagen. Als Richtung Westen ging es über Feldwege direkt nach Neuvy-Saint-Sépulchre, wo wir nach 18,5 km ankamen. Nach einer Pause in einem Café riefen wir noch die nächste Unterkunft in Cluis an, für die wir auch direkt eine Zusage erhielten. Über die D38 verließen wir den Ort und bogen rechts auf Feldwege ab. Parallel zur Landstraße wanderten wir bis Cluis. Kurz vor der Ankunft erblickten wir noch die Château de Cluis Dessous, die Ruinen einer früheren Festung.

In Cluis kamen wir bei einem älteren Mann unter, der für Pilger eine kostenlose Herberge anbietet. In seinem urigen, aber sehr großen Haus direkt im Zentrum lebt er alleine mit seinen vier Katzen. Zudem spricht er sehr gut englisch und erzählte uns von seiner Tätigkeit als Dozent an einer Universität in Ohio, USA, wo er während unserem Aufenthalt online einen Vortrag hielt. Wieder eine sehr nette Begegnung mit einer interessanten Persönlichkeit und außergewöhnlicher Geschichte, die so nur eine Pilgerschaft schreiben kann.