Unser drittletzter Tag begann mit bester Erholung. In der Pilgerherberge, die einer Ferienwohnung entsprach, konnten wir uns durch optimale Vorbereitung auf unsere Ankunft bestens erholen. Am Abend zuvor wurden wir mit einem fantastischen Abendessen mit Vor-, Haupt- und Nachspeise begrüßt und auch das Frühstück für den nächsten Tag war bereits vorbereitet. Neben einem Wohnzimmer und einer Küche waren mehrere Schlafräume vorhanden. Allerdings hatten wir die Unterkunft für uns alleine, da an diesem Tag keine anderen Pilger erwartet wurden. Für insgesamt 75€ konnten wir einige Versäumnisse der letzten Tage, wie zum Beispiel das Waschen unserer Klamotten, nachholen. Gut erholt sollte es auf eine längere Etappe von 31 km gehen.

Teilstrecke: Le Châtelet/La Châtre

  • Streckenlänge: 31 km
  • Wo?: Grenzgebiet Département Cher und Indre
  • Wie lange?: Stramme Tageswanderung
  • Schwierigkeitsgrad: leicht hügelig, fordernde Distanz
  • Unterkünfte: Auf etwa halben Weg in Châteaumeillant

Erholung zahlt sich aus

Eine solch gute Erholung nach den anstrengenden Tagen am Kanal und der kurzen Nacht im Zelt machte sich direkt in unserem Stimmungszustand bemerkbar. Um kurz vor 9:00 Uhr verließen wir die sehr zu empfehlende Unterkunft und fanden nach etwa 700 m den Weg zurück auf unseren Wanderweg. Ziemlich schnell darauf verlassen wir die D3 rechtsseitig (westlich) und folgten dem ausgeschilderten Weg, bis wir nach 7,5 km Saint-Jeanvrin erreichten. Das Wetter klarte mittlerweile auf und die Sonne ließ sich blicken. Bis Châteaumeillant (km 13) folgten wir einem sehr schönen Weg, der durch Bäume und Feld begleitet wurde.

Nachdem wir in Châteaumeillant unsere Getränke aufgefüllt hatten, entschlossen wir uns um 13:00 Uhr und nach 16 km die Pilgerherberge in La Châtre anzurufen. Diesmal gelang die Kommunikation problemlos und die Buchung lediglich mit hinterlassen des Namens. Bis zu unserem Ziel hatten wir noch 15 km vor uns und waren sehr gut in der Zeit. Deshalb entschieden wir uns eine halbe Stunde Pause einzulegen. Mitten im Feld kamen wir zwischen Privatgärten und einer Scheunenanlage etwas zur Ruhe und genossen das warme und doch weitestgehend bewölktem Wetter.

Gemütlich und beruhigt ins Ziel

Zu wissen, dass man für den Abend eine Unterkunft hat, ist eine beruhigende Tatsache. Gleichzeitig gut in der Zeit zu sein, beruhigt einen abermals und steigert die Vorfreude auf einen entspannten Abend.
Nach etwa 22,5 km liefen wir an einem Hinweisschild vorbei, das eine Ruhebank für Pilger signalisierte. Mit Jakobsmuscheln geschmückt und mit Wegweiser verziert legten wir eine kurze Pause ein. Nach 29,6 km und um 16:29 Uhr sind wir über Lacs in La Châtre angekommen. Da der Ort etwas größer ist, hatten wir noch etwa 2 km bis zur Unterkunft. Mittlerweile taten aber auch die Füße etwas weh. Selbst die beste Erholung kann nicht gänzlich die Belastung der vergangenen Wandertage kaschieren. Ein seltenere Anblick ereignete sich an unserem Zielort direkt am Ortsrand. Schöne Einfamilienhäuser mit gepflegten Fassaden begrüßten den einfachen und müden Pilger. Ein Bild, was wir auf unserer Strecke seltener erblickten.
Nachdem wir kurze Zeit später am Ziel angekommen waren, machten wir es uns in der Pilgerherberge bequem. Diese liegt sehr zentral, so dass man nur kurze Wege zu Restaurants laufen muss. Einkaufsmöglichkeiten sind außerhalb des Ortes vorhanden. Mit zwei Räumen à 4 und 6 Betten ist die Herberge gut ausgestattet. Zwei Herdplatten Kühlschrank und was man sonst noch so braucht, rundeten das Erlebnis ab.

Gesamtstrecke: 31236 m
Maximale Höhe: 275 m
Minimale Höhe: 193 m
Gesamtanstieg: 311 m
Gesamtabstieg: -287 m
Gesamtzeit: 08:09:34