Eine Monsteretappe stand uns bevor, da krankheitsbedingt eine frühere Unterkunft in Négrondes ausgefallen war. Leistungsreserven für Notfälle aufzuheben ist immer wichtig, auch wenn man manchmal die Zähne zusammenbeißen muss. Ein Glück, das wir gut gestärkt in die Etappe La Coquille/Sorges starteten.

Teilstrecke: La Coquille/Sorges

  • Streckenlänge: 39,0 km
  • Wo?: im Norden des Départements Dorgogne
  • Wie lange?: lange Tageswanderung
  • Schwierigkeitsgrad: durch Distanz sehr anspruchsvoll, allerdings häufiger absteigend
  • Unterkünfte: Thiviers, evtl. Négorndes

Großes Vorhaben

Um 8:40 Uhr begannen wir auf ein Neues für uns noch unentdeckte Gegenden zu durchqueren. Bei langen Etappen steht bei uns immer die Strecke im Vordergrund. Deshalb konzentrierten wir uns auf den Weg und darauf, möglichst wenig Energie durch Ablenkungen zu verschwenden. Über Feld- und Waldwege kamen wir so bereits um 12:15 Uhr in Thiviers an, der größte Ort auf der Strecke La Coquille/Sorges. Hier wurde uns erneut klar, wie schnell sich der Baustil hinter Limoges in Richtung mediterraner Architektur geändert hatte. Kurz nach Thiviers erreichten wir einen neu erbauten Lidl, der direkt an der Wanderstrecke liegt. Nachdem wir uns mit Verpflegung eingedeckt hatten, setzten wir uns für die erste Pause am heutigen Tag in den klimatisierten Vorraum des Supermarktes.

Parallel zur Route de Gavarnie wanderten wir bis nach Négrondes. Dort erhofften wir uns etwas kühles zu Trinken kaufen zu können, wurden allerdings durch die Mittagspause enttäuscht. Sämtliche kleinen Läden hatten geschlossen und so blieb uns nichts anderes übrig, als unsere Wanderung durch die mittlerweile brennende Mittagssonne fortzusetzen. Am Ortsausgang von Négrondes nach knapp 34 km entschlossen wir uns dazu eine zweite Pause an einer Pferdekoppel einzulegen. Wir trafen erneut auf Yannik, den Mitpilger, mit dem wir bereits in La Coquille übernachtet hatten. Auch er hatte die Etappe La Coquille/Sorges vor sich. Die Pause war nur kurz, denn die Pferde waren von unserer Anwesenheit nahe der Koppel nicht sehr begeistert. Deshalb entschieden wir uns für ein zügiges Fortfahren des Pilgerweges.
Noch etwa 5 km trennten uns vom Ziel Sorges. Trotz der geringen Anzahl an Pausen, dem heißen Wetter und der langen Distanz war unser körperlicher Zustand verhältnismäßig gut. Klar – die Wade zwickte mal, die Schultern waren mittlerweile auch etwas müde. Doch mit dem Ziel im Blick hatten wir uns 18 Uhr als Ankunftszeit in den Kopf gesetzt. Schließlich erreichten wir über Feldwege westlich der N21 Sorges, wo uns der sehr nette Hospitalero, Christian, empfing.

Wahl Nummer 1: Betreute Herberge

Auch diesmal hatten wir Glück mit der Auswahl unserer Unterkunft. Die betreuten Herbergen sind dem Erlebnis nach aus unserer Sicht die besten. Man wird mit ausgiebigem Abendessen und gutem Frühstück versorgt. Und was nie fehlt, ist ein interessantes Gespräch. Die geräumige Herberge erstreckt sich über zwei Etagen. 6 Betten stehen im oberen Stockwerk zur Verfügung. Im Erdgeschoss befindet sich der kombinierte Wohn- und Essbereich sowie eine Dusche und eine separate Toilette.

Gesamtstrecke: 38960 m
Maximale Höhe: 350 m
Minimale Höhe: 167 m
Gesamtanstieg: 421 m
Gesamtabstieg: -586 m
Gesamtzeit: 09:21:50