Sorges/Périgueux (Jakobsweg)

Deutlich weniger Distanz als am vergangenen Tag hatten wir uns mit der Etappe Sorges/Périgueux vorgenommen. Mittlerweile neigte sich auch die Wanderung im Jahr 2022 dem Ende zu. Nachdem wir die vergangenen Tage stets versuchten zwischen 30 und 40 Kilometer zu wandern, konnten wir es in den letzten beiden Etappen etwas ruhiger angehen.

Teilstrecke: Sorges/Périgueux

• Streckenlänge: 23,9 km
• Wo?: zentralnördlich im Département Dorgogne
• Wie lange?: kürzere Tageswanderung, zum auslaufen der Füße
• Schwierigkeitsgrad: leichter, da kürzere Distanz
• Unterkünfte: Vororte von Périgueux

Beine auslaufen

Bereits am vergangenen Tag hatten wir uns in Périgueux ein Hotelzimmer im Ibis Budget gebucht. Nach den anstrengenden Tagen wollten wir uns mit einer kurzen Etappe und ungestörtem Schlaf auskurieren. Gemütlich starteten wir um 9:20 Uhr von Sorges in den Tag. Zunächst wanderten wir dicht westlich der Avenue de Limoges, distanzierten uns jedoch bereits nach 4 km und folgten dem grünen Weg, der unter anderem viel Schatten bot.
Um 11:44 Uhr legten wir nach 9,3 km eine Pause ein. Ein gefällter Baumstamm diente uns als Sitzunterlage. Bis Les Maisons wanderten wir ununterbrochen durch immer dichtere Wälder und selten Feldwege. Einer der natürlichsten Abschnitte unserer diesjährigen Wanderung. Les Maisons, in etwa bei Kilometer 17, liegt nur noch wenig entfernt von unserem Ziel. Trotz der vergleichsweise einfachen Etappe holte uns der Hunger ein. Zumeist gibt es in Frankreich ausschließlich Weißbrot/Baguette zum Frühstück, was nicht sonderlich langanhaltend ist. Hierauf sollte man sich unbedingt einstellen und sich daran gewöhnen, auch mit anhaltendem Hungergefühl wandern zu können. Wichtig ist, dass man genügend trinkt. Und das bekommt man eigentlich immer, wenn man bei Einheimischen nett nachfragt.

Périgueux – eine schöne Kleinstadt

Um 15:00 Uhr kamen wir schließlich in Périgueux an und ließen uns zunächst, wie auch in den vergangenen Tagen, einen Pilgerstempel geben. Davor hatten wir noch eine kurze Pause eingelegt und in einem Intermarché Getränke gekauft. Dabei kam uns neben Yannik auch ein weiteres Pilgerpaar entgegen. Man bemerkt immer mehr, dass sich die Pilgerströme Richtung Saint-Jean-Pied-de-Port Stück für Stück verdichten. Bis auf die letzten 3 km (Einzugsgebiet) waren wir an diesem Tag ausschließlich durch Wald- und Feldabschnitte gewandert – ein fantastischer Weg!
Périgueux machte den Tag komplett. Mit etwa 33.000 Einwohnern, schönen Gassen, einem günstigen Abendessen und einem frohen Farbenspiel aus Dekoelementen in der Altstadt begeisterte uns diese Kleinstadt.