Auf der diesmaligen Etappe wartete ein wahrer Meilenstein auf uns. Limoges, mit etwa 233.000 Einwohnern die erste richtige Großstadt nach Metz, stellt einen entscheidenden Abschnitt unserer hunderte von Kilometer durch Frankreich dar. Nicht nur das! Mit der Etappe Saint-Léonard-de-Noblat/Limoges befanden wir uns mitten im Plateau du Limousin, eine bekannte Region, gerade im Bereich der Rinderzucht.
Teilstrecke: Saint-Léonard-deNoblat/Limoges
- Streckenlänge: 25,7 km
- Wo?: Département Haute-Vienne, Plateaux de Limousin
- Wie lange?: kürzere (entspannte) Tageswanderung
- Schwierigkeitsgrad: leichter, da kürzere Distanz. Anfangs steile Wege
- Unterkünfte: Vororte von Limoges
Entspannt in den Tag
An diesem Tag hatten wir uns lediglich 23 km vorgenommen, weshalb wir um kurz nach 9:00 Uhr gut gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstück unsere Wanderung starteten. Bei sehr frischem und etwas nebligen Wetter ging es aus Saint-Léonard-de-Noblat zunächst steil bergab. Vorteilhaft für uns war, dass die Unterkunft, in der wir übernachtet hatten, direkt am Jakobsweg liegt. Nachdem wir die Vienne überquert hatten und kurze Zeit der D941 folgten, führte uns eine Abzweigung links der Landstraße auf Feldwege. Bis zum kleinen Dorf La Chapelle verlief der Pfad wieder bergauf. Der letzte Anstieg für diese Etappe, denn bis nach Limoges sollte die Route sanft aber stetig bergab verlaufen.
Landschaft pur, trotz dessen, dass wir uns einer Großstadt näherten. So kann man den Weg selbst nach Lafont und dem nur noch 10 km von Limoges entfernten Aureil beschreiben. Umso erfreulicher ist die bis dato landschaftlich sehr abwechslungsreiche Strecke. In Crouzeix um 12:15 Uhr angekommen (13,7 km) wandelte sich langsam das Bild. Verlassene Gebäude wurden seltener und die Häuser sahen zunehmend moderner aus. Was uns immer wieder auffiel, war, dass die Kilometerangaben, je näher wir Limoges kamen, immer ungenauer wurden. Unsere Aufzeichnungen wichen mitunter mehrere Kilometer von den Angaben im Wanderguide ab. Hier sollte man bei kurvenreichen Strecken, wie solche die in städtischen Regionen vorkommen, mehr Zeit einplanen und gegebenenfalls beachten, dass man sich bei den vielen Kreuzungen und kleinen Gassen, die eine Stadt bietet, auch öfters verläuft.
Nach 17,6 km erreichten wir den ersten richtigen Vorort von Limoges auf unserer Strecke Saint-Léonard-de-Noblat/Limoges, nämlich Feytiat. Von hier aus standen wir vor den Toren Limoges – und das Verlaufen begann…
Achtung, Achtung! Verirrungsgefahr!
Jetzt sollte man gut aufpassen und nach Muscheln Ausschau halten, denn ab Feytiat wird man von starkem Autoverkehr abgelenkt, sodass es über die breiten Straßen schnell vorkommen kann, dass man eine Markierung übersieht. Auch wir haben, wie auf unserer GPX-Aufzeichnung zu sehen, 2 Abzweigungen verpasst. In Feytiat selbst gibt es bereits ausreichend Möglichkeiten zum Einkaufen und übernachten. Wer es nicht bis nach Limoges schafft, hat hier gute Chancen.
Um 14:30 Uhr, nachdem wir etwas durch Limoges geirrt sind, waren wir an unserer Unterkunft angekommen. Diesmal ein preisgünstiges Hotelzimmer – man kommt ja nicht alle Tage durch eine Großstadt, die solch einen Komfort bietet.
Nach einer ausgiebigen Dusche und einer kurzen Entspannung machten wir etwas, was wir sonst nur selten auf unseren Wanderungen machen: die Stadt erkunden. Im Nachhinein kann man sagen, dass wir uns das eher für eine andere Stadt aufheben hätten sollen. Zumindest waren die Regionen, die wir uns von Limoges angeschaut hatten, nicht so interessant wie man von ihnen redet. Die Restaurants machten auch erst um 19:00 Uhr zum Essen auf, sodass wir uns entschieden nicht mehr in der Altstadt, sondern nahe dem Hotel zu essen. Immerhin, für nur 14 € p.P. bekamen wir ein 3-Gänge Menü. Wenn auch weniger Restaurant-Qualität, sondern eher Hausmannskost. Satt machte es allemal und unseren Kaloriendefizit konnten wir auch reduzieren, sodass wir gestärkt in die nächsten Tage starten konnten.
Maximale Höhe: 423 m
Minimale Höhe: 221 m
Gesamtanstieg: 353 m
Gesamtabstieg: -438 m
Gesamtzeit: 05:58:01