Nach einem verregneten und anstrengendem Tag, den wir hinter uns gelassen hatten, sollte es an diesem Tag auf unserer Etappe Châtelus-le-Marcheix/Saint-Léonard-de-Noblat deutlich besser werden. Zwar kündigte der Wetterbericht ab Mittag leichten Dauerregen an, das sollte sich jedoch nicht bewahrheiten.

Teilstrecke: Châtelus-le-Marcheix/Saint-Léonard-de-Noblat

  • Streckenlänge: 30,1 km
  • Wo?: südwestlicher Übertritt des Départements Creuse in Haute-Vienne
  • Wie lange?: Tageswanderung
  • Schwierigkeitsgrad: durch Distanz vorgegeben, kurzzeitig steinig und schlammig
  • Unterkünfte: evtl. an der Pont du Dognon (Gaststätte)

Zeitdruck auch an diesem Tag

Auch auf der heutigen Etappe Châtelus-le-Marcheix/Saint-Léonard-de-Noblat drängte die Zeit ein wenig, da wir den Schlüssel für die Herberge im Tourismusbüro entgegennehmen sollten, welches bis 17:00 Uhr geöffnet hat. Ein strammes Vorhaben, war der vergangene Tag doch so anstrengend. Bei dichtestem Nebel begannen wir um 8:52 Uhr mit unseren ersten Schritten die Distanz zum Ziel zu verkürzen. Die hohe Luftfeuchte und das kühle Wetter machten die Morgenstunden angenehm frisch.

Nach 3 km folgten wir der D3A, die kurz darauf in die D29 überging. An den Seiten der schwach befahrenen Landstraße siedelte überwiegend Farn, an dem sich der Morgentau absetzte. Nach 9 km erreichten wir Les Billanges. Weiter auf der D29 stießen wir auf die D5, eine etwas größere Straße mit etwas mehr Verkehr. Die D29 ist nicht zwingend zu bewandern, manche nehmen einen alternativen Weg – wir hatten allerdings die Abzweigung verpasst. Nichts desto trotz ist die Umgebung in dem hier aufgezeigten Weg auch sehr sehenswert. Nach ein paar schönen Blicken ins Tal und 14,1 km erreichten wir die Pont du Dognon. Die Brücke überquert den Fluss Taurion, der an dieser Stelle sehr breit ist. Durch das Aufstauen des Flusses sieht man auch das ein oder andere Boot, welches an einer Anlegestelle parkt. Eingekesselt zwischen großen, bewaldeten Hügeln, dessen Bäume bis an die Wasserkante reichten, überquerten wir die Brücke.

Ohne Pause voran

Durch den wolkenbedeckten Himmel und dem angenehmen Wetter konnten wir gute Geschwindigkeiten erreichen und sehnten uns nicht nach einer Pause. Der Anfangs einfache Weg über die Landstraße wandelte sich nach dem Abbiegen auf einen linksseitigen schmalen Waldweg hinter der Brücke zu einem anspruchsvoll steinigem und hügeligem Terrain. Nach 19 km erreichten wir Le-Châtenet-en-Dognon und entschieden uns nach einem sehr günstigem Einkauf bei einem sehr günstigen Bäcker unsere erste Rast einzulegen. Allerdings wollten wir nicht zu viel Zeit verstreichen lassen und brachen bereits nach 20-minütiger Pause um 13:15 Uhr auf. Bis hierher schien unser Plan aufzugehen, bereits um 16 Uhr in Saint-Léonard-de-Noblat anzukommen.
Kurz vor 15:00 Uhr und noch etwa 3,5 km entfernt von unserem Ziel konnten wir einen ersten Blick auf den Kirchturm erhaschen, der unser Ziel markierte. Linksseitig dessen schien aus unserem Blickwinkel der angehörige, sehr große Friedhof auf einer hügelartigen Erhebung zu sein. Über verschiedene Parallelstraßen und Feldwege zur D19 erreichten wir Saint-Léonard-de-Noblat bereits um 15:45 Uhr – nach 7 Stunden unterwegs, einer Pause und weiteren 30 km in unseren Knochen.

Die städtische Pilgerherberge ist sehr zu empfehlen. Direkt neben der Kirche ist man fußläufig am Marktplatz. Ausgestattet mit 10 Betten, Waschmaschine und Verpflegung bekommt man für 15 € p.P. Sehr viel geboten und muss sich um nichts sorgen. Wir nutzten allerdings die Gelegenheit im Ort etwas einzukaufen und uns für die nächsten Tage auszustatten. Wer völlig überladene Pizzen mit dickstem Belag gern hat, findet am Marktplatz das richtige Restaurant. Es gibt allerdings auch andere Möglichkeiten, für die wir uns eher entscheiden hätten sollen… 😉

Gesamtstrecke: 30085 m
Maximale Höhe: 435 m
Minimale Höhe: 284 m
Gesamtanstieg: 491 m
Gesamtabstieg: -537 m
Gesamtzeit: 06:56:13