La Coquille ist zwar von der Ortschaft nicht so schön, allerdings gibt es dort eine Pilgerherberge, die abwechselnd von Freiwilligen betreut wird. Eine sehr nette Erfahrung und ein angenehmer Austausch mit dem „Hospitalero“, wie man die ehrenamtlichen Betreuer von Pilgerherbergen nennt. Es lohnt sich definitiv die Etappe Flavignac/La Coquille anzustreben, um in den Genuss dieser Herberge zu kommen.

Teilstrecke: Flavignac/La Coquille

  • Streckenlänge: 31,9 km
  • Wo?: Südwestlicher Grenzübertritt von Département nach Dordogne
  • Wie lange?: Tageswanderung
  • Schwierigkeitsgrad: leicht hügelig, entsprechend der Distanz fordernd
  • Unterkünfte: Les Cars, Châlus

Eine kurze Lehreinheit…

Um 9:19 Uhr starteten wir unsere Etappe Flavignac/La Coquille. Es war am Morgen noch sehr kühl, sodass wir schnell starteten. Den Schlüssel gaben wir am Rathaus ab und trafen auf einen Pilger, den wir zuvor schon einmal getroffen hatten. Er konnte leider nicht in der Herberge übernachten, da sich noch zwei weitere Pilger zuvor angekündigt hatten. Dadurch suchte er den nahegelegenen Campingplatz auf, was in der Nacht allerdings sehr kalt war. Die angekündigten Pilger kamen am vergangenen Abend jedoch nicht mehr an. Daraus lernt man, dass man immer absagen sollte, wenn man eine angekündigte Station nicht erreicht. Wir hatten keine Möglichkeit den Pilger am Campingplatz zu kontaktieren. Aber meist haben die Betreuer der Herbergen alle notwendigen Telefonnummern und setzen sich mit allem, was sie haben, ein, damit jeder einen Platz bekommt.
In La Coquille hatten wir bereits am Tag zuvor angerufen, sodass unser Ziel feststand. Auf der wenig befahrenen D20 führte uns der Weg bis nach Les Cars, von wo aus wir die C201 bis nach Lautrette nahmen. Bergab durch das sehr kleine Dorf und links ab von der C201 wanderten wir bis nach Châlus. Alternativ kann man von Flavignac bis nach Châlus auch über die stärker befahrene D15 wandern. Der Weg über die ruhigen Dörfer lohnt sich!

Halbzeit

Nach 13,2 km erreichten wir Châlus, wo wir etwas kaltes zu Trinken kauften und eine Pause einlegten. Im Ortszentrum gibt es ein paar Sitzgelegenheiten und der Ort war, anders als die vielen sonstigen in der Region, sehr belebt. Vielleicht lag es an dem Fest, das gerade stattfand, welches mit der ansässigen Burg und einer Geschichte rund um den König Englands und dessen Nachfahren um das 12 Jahrhundert zu tun hatte. Es ist empfehlenswert hier eine Rast einzulegen. Ein Etappenende kam für uns nicht infrage. Wer geringere Distanzen im Visier hat, liegt hier sicherlich nicht falsch.

Die Burg Châlus-Chabrol wurde im 11. Jahrhundert durch den Vizegrafen von Limoges als Grenzbefestigung erbaut. 1199 rückte die Aufmerksamkeit auf die Burg, da Heinrich I (König Löwenherz), der diese belagerte, an einem Pfeil verstarb.

Historischer Fakt

Über die Route des Feuillardiers verließen wir Châlus und wanderten über Feldwege bis nach Firbeix, was wir nach 22,5 km erreichten. Dort angekommen legten wir direkt neben der Kirche eine halbstündige Pause ein, bevor wir die letzten Kilometer nach La Coquille in Angriff nahmen. Firbeix liegt direkt hinter dem Grenzübertritt des Départements Haut-Vienne nach Dorgogne. Die Feldwege waren teilweise mit Gattern beidseitig eingegrenzt, wobei der Untergrund weniger geteert, sondern erdig war.

Zwei Stunden später und nach insgesamt etwa 32 km erreichten wir über Aillac, Les Landes, Verdeville und La Roche unser Zielort La Coquille. Der Ort selbst ist nicht so schön wie Châlus, da die N21 als Durchgangsstraße viel Verkehr verursacht. Aber interessant ist es allemal, wenn man plötzlich deutsche Nummernschilder aus seiner Heimatregion wieder erkennt.
Die Herberge war sehr schön. Mit 6 Betten einer Toilette und zwei Duschen ausgestattet, ist alles vorhanden, was man benötigt. Darüber hinaus handelt es sich um eine betreute Herberge, die von Hospitalero und Hospitalera betreut werden. Alle paar Wochen wechselt die Betreuung. Zu unserer Zeit war Pierre aus Marseille vor Ort. Ein sehr netter Mensch, der uns mit einem köstlichen Essen empfing. Trotz dessen, dass wir mit einem weiteren Pilger ausschließlich in französisch Sprachen konnten wir gut miteinander kommunizieren, da jeder versuche, möglichst alles verständlich zu erklären. Und für 25 € p.P. Inklusive Abendessen und Frühstück ist für alles gesorgt.

Gesamtstrecke: 31889 m
Maximale Höhe: 460 m
Minimale Höhe: 304 m
Gesamtanstieg: 553 m
Gesamtabstieg: -571 m
Gesamtzeit: 07:48:48