Toul/Vaucouleurs (Jakobsweg)

Die knapp 16.000 Einwohner große Stadt Toul bot uns an diesem Morgen ausreichend Einkaufsmöglichkeiten. Zwar scheinen die Gebäude etwas herunter gekommen aus, aber genau das mach den besonderen Flair dieser Ortschaft aus. Durch ihre Größe hatten wir nicht nur keine Probleme Einkaufsmöglichkeiten zu finden, sondern wir bekamen auch am Abend zuvor noch etwas zu Essen. Erstaunlicherweise waren noch wenige Gastronomien nach 19 Uhr geöffnet, was eher eine Seltenheit in dieser Gegend ist. Darauf sollte man unbedingt achten. Und so machten wir uns los auf den nächsten Streckenabschnitt Toul/Vaucouleurs.

Teilstrecke Toul/Vaucouleurs

  • Streckenlänge: 30 Kilometer
  • Wo?: Von der Mosel zur Maas, an der Maas entlang
  • Wie lange?: An einem Tag machbar
  • Schwierigkeitsgrad: Für geübte Wanderer leicht
  • Unterkünfte: wenige (ca. 3)
Kirche von Toul – leider war sie geschlossen

Auf der Suche nach dem Weg

Auf unserer Teilstrecke Toul/Vaucouleurs verliefen wir uns direkt nachdem wir unsere Reserven in einem örtlichen Supermarkt aufgefüllt hatten. Um 9:15 Uhr wollten wir schließlich die Stadt verlassen, doch verwirrt durch die vielen Straßen, die uns seit Tagen nicht mehr begegnet waren, fehlte uns die Orientierung in Häuserjungle und wir nahmen schließlich zweimal die falsche Abzweigung. Nichts desto Trotz stießen wir dadurch auf einen schönen Stadtpark und bekamen so nochmal eine andere Seite der Ortschaft zu Gesicht.

Stadtpark Toul

Nachdem wir dann endlich den gesuchten Canal de la Marne au Rhin gefunden hatten, konnten wir uns gegen 10 Uhr wieder auf dem richtigen Weg finden. Über fünf Kilometer ging es am Kanal entlang Richtung Écrouves. Dabei mussten wir, als wir mit schlechtem Gewisse den Wartungsweg des Kanals betraten, einige Gefahrenschilder ignorieren. Kurze Zeit später begegneten uns jedoch bereits Radfahrer und Spaziergänger, sodass unsere Bedenken unbegründet waren. Umso mehr wir uns von Toul entfernten, desto mehr war uns die Natur gegenwärtig.

Über Éncrouves ging es für uns entlang an der D400 Richtung Foug. Dabei sahen wir zu unserer Linken eine Art Fabrik, in der von weitem ein kontrolliertes Feuer zu sehen war. Der Geruch, der durch den starken Wind an diesem Tag bis auf die Landstraße getragen wurde, bestätigte uns, dass eine Art Plastik verbrannt wurde. So mussten wir manchmal den Atem anhalten, denn der Stechende Geruch war sehr unangenehm. Da hinzu kam, dass das Wetter an diesem Tag nicht so herrlich war wie an den vorigen Tagen, denn die Sonne ließ sich nur selten blicken.

Wunderschöne Landschaftsbilder

Nachdem wir gegen 11.30 Uhr Foug und Luton hinter uns gelassen hatten, durchquerten wir eine der schönsten Streckenabschnitte nicht nur der Teilstrecke Toul/Vaucouleus, sondern unserer gesamten Wanderung. Die Landschaft bestach durch ihre weißen Wege, welche saftig grüne Wiesen durchzog, eingekesselt durch grünenden Laubwald.

Nach dieser atemberaubenden Landschaft durchquerten wir ein Bergabbaugebiet, wahrscheinlich Kalkabbau, durch den wir uns etwas durchschlängeln mussten. Den Weg durch dieses Gebiet, wie es unser Kartenmaterial zeigte, war durch Absperrzäune gesperrt. Wir orientierten uns am Absperrzaun, sowie den Spuren der LKW Reifen im Grund. Mit etwas Versatz zu unserer ausgearbeiteten Strecke trafen wir zwischen Ugny-sur-Meuse und Saint-Germain-sur-Meuse auf die D36 und machten nach 21 Kilometern und dem Auf und Ab durch das Kalkabbaugebiet eine Rast. Kurze Zeit später überquerten wir in Saint-Germain-sur-Meuse die Maas.

Blindes Vertrauen führt in eine Sackgasse

Kaum hatten wir die Maas auf unserer Teilstrecke Toul/Vaucouleurs in Richtung eines großen Feldes überquert, als wir mit Bedauern feststellen mussten, dass unser Weg in einer Sackgasse endete. Das hohe Gras und die Kuhweiden um uns herum versperrten einen vorausschauenden Blick auf den unbefestigten Weg, sodass wir nicht genau sehen konnten, welche Wege sich im Nichts verlaufen. Schließlich standen wir inmitten zweier eingezäunten Weiden am Ende des Weges und entschlossen uns, den Rückweg zum Ort anzutreten. Von dort aus umliefen wir die Weiden großräumig und kamen endlich in Cite Pasteur an – kurz vor Vaucouleurs.

Kurz vor der winzigen Ortschaft Cite Pasteur, welche im Grunde genommen fließend in Vaucouleurs übergeht, begeisterte uns erneut eine wunderschöne Landschaft, allem voran das Wolkenspiel und das große Klatschmohnfeld.

Der Weg ist das Ziel

Kurz durch die Ortschaft und wir trafen auf der Hauptstraße schnell auf unsere Unterkunft. Da wir hier an einem Samstag ankamen, war die Auswahl an Geschäften und Gastronomien – die eh schon wenig waren – noch stärker beschränkt. Glücklicherweise fanden wir nach einer kurzen Ruhephase in unserer Unterkunft noch eine Pizzeria, in der wir zu Abend essen konnten.