Crozant/Saint-Priest-La-Feuille (Jakobsweg)

Die erste volle Tageswanderung im Jahre 2022 führte uns weg von dem Fluss Creuse. Gemeinsam in Begleitung eines weiteren Pilgers hatten wir uns mit der Etappe Crozant/Saint-Priest-La-Feuille an diesem Tag mehr als 30 km vorgenommen.

Teilstrecke: Crozant/Saint-Priest-La-Feuille

  • Streckenlänge: 32,6 km
  • Wo?: Nordwesten des Départements Creuse
  • Wie lange?: Tageswanderung
  • Schwierigkeitsgrad: vermehrter Anstieg (570 hm)
  • Unterkünfte: in Souterraine

In Gesellschaft kommt man früher los…

… und trotzdem waren wir später aufgebrochen als unser Mitpilger. Es scheint, als brauchen wir morgens zu lange. Um 8:35 Uhr verließen wir die Herberge. Zügig verließen wir über die D72 Crozant und folgten dieser bis nach La Chapelle-Balone, was wir um 9:51 Uhr nach 6 km erreichten. Allerdings liefen wir nicht über die laut Wanderguide landschaftlich schönen Wege, sondern über die schwach befahrene Nebenstraße. Diese führte uns nämlich über die Pont Charraud, eine historische Brücke über die Sedelle. Da der Weg sehr gut ausgeschildert ist, sollte man hier keine Probleme haben.

Hinter Chapelle-Balone verließen wir die D72 auf einen kleineren Weg und liefen um 11:35 Uhr an La Maisonbraud vorbei. Dieses Dorf hätte man auch über die D72 erreichen können, allerdings entschieden wir uns für den etwas ruhigeren Weg. Links von unserem Weg befindet sich ein See sowie eine Parkbank und überdachte Wassertretanlage, welche allerdings nicht so sauber war. Eventuell handelte es sich dabei eher um ein altes Waschhaus. Dort legten wir gemeinsam mit unserem Mitpilger eine halbstündige Rast ein.

Kennenlernen, Wandern, Verabschieden…

Zurück auf der D72 erreichten wir um 12:21 Uhr Saint-Germain-Beaupré, was etwa 10,4 km vor La Souterraine liegt. Bei stark bewölktem Wetter und überwiegend geteerten Wegen kamen wir gut voran. In Saint-Germain-Beaupré verließen wir nach kurzer Zeit die D72 und folgen einem parallelen Weg bis nach Saint-Agnant-de-Versillat (20,2 km). Entlang eines Friedhofs, welcher sich an einem Hang befindet, wurden wir durch die Wegbeschilderung an der Kirche vorbei geführt. Der Vorteil dabei ist, dass man auch an kleinen Geschäften vorbei läuft, der Weg über die Hauptstraße des Ortes ist allerdings auch möglich und kürzer. Zudem hatten bei unserer Ankunft sämtliche Geschäfte geschlossen, da diese verhältnismäßig lange Mittagspausen bis teilweise 16:00 Uhr einlegen.
Gegen 15:00 Uhr erreichen wir La Souterraine, wo wir uns bei einem Drink von unserem Mitwanderer verabschiedeten. Für ihn war es bereits der letzte Wandertag, sodass es am nächsten Morgen mit dem Zug nach Hause ging. Trotz dieser sehr kurzen Begegnung konnten wir viele Erfahrungen teilen, und es bestätigte sich auf ein Neues, dass das schnelle Kennenlernen, kurze miteinander wandern und erneute Abschiednehmen ein normaler Prozess des Pilgerns ist, mit welchen man schnell Erfahrung macht. Umso wichtiger ist es, jede Begegnung wertzuschätzen.
Um 16:18 Uhr verließen wir La Souterraine. Das 5300 Einwohner große Dorf, welches etwa 6 km vor unserem heutigen Ziel lag, bietet neben einer Innenstadt mit Bars und Restaurants auch große Einkaufsmöglichkeiten außerhalb der Stadtmitte, wie Lidl oder Aldi, an.

Die letzten Kilometer

Mit etwas Bedenken schauten wir in den Himmel, da sich dieser immer weiter zuzog. Auf unserer Etappe Crozant/Saint-Priest-La-Feuille hatten wir bisher nicht mit Regen zu kämpfen, allerdings brauten sich am Himmel dunkle Regenwolken zusammen, sodass wir in schnellem Tempo Sagnemoussouse erreichten, dem letzten Dorf vor unserem Ziel. Über die etwas stärker befahrene D10 erreichten wir nach weiteren 3 km unser Ziel Saint-Priest-La-Feuille. Was uns auffiel war, dass sich die Bauweise der Gebäude mittlerweile etwas wandelte. Von den überwiegend unbehandelten Steinfassaden wechselten immer mehr Häuser ihr Bild zu einer verputzten Fassade.
Um 17:30 Uhr erreichten wir die gebuchte Unterkunft. Nach einem kurzen Telefonat mit den Besitzern konnten wir das Chambre d‘Hôtel beziehen. Das Abendessen war hervorragend und das Wetter hielt sich bis zur Hauptspeise, sodass wir für den Nachtisch unser Essen von draußen nach drinnen verlegten. Wenngleich die Unterkunft angenehm war, fehlten einige essentielle Sachen für ein Chambre d‘hôtel, wie etwa Seife und Toilettenpapier – für den gut ausgerüsteten Pilger natürlich kein Problem.

Stattliche Begrüßung für Pilger
Gesamtstrecke: 32612 m
Maximale Höhe: 432 m
Minimale Höhe: 246 m
Gesamtanstieg: 566 m
Gesamtabstieg: -401 m
Gesamtzeit: 08:58:23